Auch wenn es vielen schwerfällt, sich über den eigenen Tod Gedanken zu machen: Es kann sinnvoll sein, die eigene Bestattung bereits vor dem Tod zu planen. So belastet man die Hinterbliebenen im Trauerfall nicht noch zusätzlich und man kann selbst bestimmen, wie die eigene Beerdigung aussehen soll.
Diese Bestattungsarten gibt es in Deutschland
In Deutschland gibt es zwei Arten von Bestattungen: die Erd- und die Feuerbestattung. Diese lassen sich in weitere Bestattungsarten untergliedern. Wie eine Bestattung abzulaufen hat, ist in den Bestattungsgesetzen der einzelnen Bundesländer geregelt.
Erdbestattung
Bei der Erdbestattung wird der Verstorbene in einem Sarg auf dem Friedhof beerdigt. Die Kosten für diese Bestattungsart sind vergleichsweise hoch, da sie recht aufwendig ist. Man benötigt nicht nur einen Sarg, auch für Grabstätte und Grabstein fallen Kosten an. Zudem muss das Grab nach der Beerdigung regelmäßig gepflegt werden. Wenn deine Angehörigen dies nicht selbst tun können, weil sie zum Beispiel nicht in der Nähe des Friedhofs wohnen, müssen sie jemanden damit beauftragen.
Bei der Erdbestattung hat man die Wahl zwischen zwei Grabtypen: Bei einem Reihengrab erhält der Verstorbene den nächsten freien Grabplatz in einer Grabreihe. Man kann sich also nicht aussuchen, wo sich das Grab befinden soll. Bei einer Grabstätte gibt es normalerweise eine vorgeschriebene Ruhezeit, zum Beispiel 15 oder 20 Jahre. In dieser Zeit darf die Grabstelle nicht erneut benutzt werden. Ist die Ruhefrist abgelaufen, kann das Grab neu belegt werden. Bei einem Reihengrab kann man die Ruhezeit nicht verlängern. Anders sieht das bei einem Wahlgrab aus. Man kann sich die Lage des Grabs selbst aussuchen, und es ist möglich, die Ruhezeit zu verlängern. Dadurch kann man es auch als Familiengrab nutzen.
Feuerbestattung
Bei der Feuerbestattung wird der Körper des Verstorbenen in einem Krematorium verbrannt. Die Asche wird in eine Aschekapsel gefüllt, die wiederum in einer Urne verwahrt wird. Diese Urne wird anschließend bestattet. Dabei kann man zwischen verschiedenen Bestattungsarten wählen:
Urnengrab
Die Urne wird beerdigt. Wie bei einer Erdbestattung kann man sich zwischen Reihen- und Wahlgrab entscheiden.
Urnenwand (Kolumbarium)
Die Urne wird in einer Nische in einer speziellen Wand oder Mauer verwahrt.
Urnenstele
Ähnlich wie bei einer Urnenwand wird die Urne in der Nische einer Säule verstaut.
Baum- oder Waldbestattung
Die Urne wird zwischen den Wurzeln eines Baumes beerdigt. Dafür gibt es spezielle Bestattungswälder.
Seebestattung
Die Asche wird in einer speziellen Urne, die sich im Wasser mit der Zeit auflöst, in ausgewiesenen Gebieten dem Meer übergeben.
In einigen Bundesländern, wie z.B. in Bremen und Nordrhein-Westfalen gibt es die Möglichkeit, die Asche unter bestimmten Bedingungen zu verstreuen. Eine Feuerbestattung ist normalerweise günstiger als eine Erdbestattung, da die Grabstätte kleiner ist und die Grabpflege teilweise entfällt.
Anonyme Bestattung
Die anonyme Bestattung ist keine eigene Bestattungsart, sondern ein Sonderfall. Eine Urne, seltener ein Sarg, kann in einer anonymen Gemeinschaftsgrabstelle bestattet werden. Das Grab kann später nicht mehr identifiziert werden, einen Grabstein oder ähnliches gibt es nicht. Allerdings gibt es manchmal die Möglichkeit, am Rand des Grabfelds ein Namensschild anzubringen. Auch hier entfällt die Grabpflege. Der Aufwand und die Kosten für diese Bestattungsart sind vergleichsweise gering. Bei der Beisetzung sind normalerweise keine anderen Menschen erlaubt, eine Trauerfeier kann aber abgehalten werden.
Welche Bestattungsarten sind nicht erlaubt?
In Deutschland sind nicht alle Bestattungsarten möglich. Das hängt mit dem Friedhofszwang zusammen. So ist es hierzulande nicht erlaubt, eine Urne oder einen Sarg außerhalb eines Friedhofs oder einer sogenannten pietätsgenehmigten Fläche zu bestatten. Zudem ist es nicht möglich, die Urne nach der Feuerbestattung zuhause im Regal aufzustellen oder im eigenen Garten zu vergraben. In einigen Nachbarländern sind die Bestimmungen lockerer. In der Schweiz gibt es beispielsweise Almwiesen- oder Felsbestattungen.
Gewünschte Bestattungsart schriftlich festhalten
Ein Todesfall belastet die Angehörigen stark. Sie trauern, müssen sich aber gleichzeitig unter anderem um die Bestattung kümmern. Wer es seinen Angehörigen einfach machen will, hält vor seinem Tod fest, wie die Beerdigung aussehen soll. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
Bestattungsverfügung
Eine Bestattungsverfügung ist ein einfaches Schriftstück, in dem Du die Details deiner Beerdigung aufschreibst. Du kannst zum Beispiel die Art der Beisetzung und der Trauerfeier sowie den Umfang der Grabpflege im Vorfeld festlegen. Diese Verfügung ist bindend.
Bestattungsvorsorgevertrag
Eine andere Möglichkeit ist ein Bestattungsvorsorgevertrag bei einer Treuhandgesellschaft. Den Vertrag schließt Du im Vorfeld mit einem Bestatter ab. Darin hältst Du den gewünschten Ablauf der Beerdigung fest und bezahlst diese im Voraus.
Hinterbliebene finanziell absichern
Der Verlust eines geliebten Menschen ist hart, nicht nur in emotionaler Hinsicht: Familien stehen häufig auch vor dem Problem, dass ein Einkommen wegfällt. Die Kosten für die Bestattung sind meist das kleinere Übel; ein noch nicht abbezahlter Immobilienkredit wiegt da viel schwerer.
Mache Dir deshalb nicht nur rechtzeitig Gedanken über deine Beerdigung, sondern überlege auch, ob sich eine Risikolebensversicherung lohnt. Diese zahlt im Todesfall eine vertraglich vereinbarte Versicherungssumme an deine Hinterbliebenen aus. Dadurch werden finanzielle Belastungen wie Beerdigungskosten oder das laufende Darlehen abgefedert. Dabei gilt: Je früher Du die Versicherung abschließst, umso günstiger sind die Beiträge.